Projekt Beschreibung

Löwenzahn

Geschichte

Leonhart Fuchs (Arzt und Botaniker) beschreibt den Löwenzahn, der bei ihm “Pfaffenröhrlein” hieß auf folgende Weise: das Paffenröhrlein ist eine spezielle Art der Wegwarte. Seine gekerbten Zähne ähneln den großen Zähnen einer Säge. Die Geschichte des Löwenzahns läßt sich in den arabischen Raum zurückverfolgen: der botanische Name Taraxacum findet sich bereits in der lateinischen Übersetzung des Canon medicinae, den im 11. Jahrhundert der persische Arzt Avicenna verfasste.
Erst im Späten Mittelalter wird die Pflanze auch in deutschen Kräuterbüchern erwähnt. Man empfahl sie bei Fieber, Durchfall, Leber-, und Gallenleiden, Seitenstechen.

Verwendete Pflanzenteile und Inhaltsstoffe

Der mehrjährige Löwenzahn gehört zur Familie der Korbblütler. Die Pflanze wächst in allen gemäßigteren Gebietender nördlichen Erdhalbkugel. Man findet sie auf Wiesen, Weiden, Parkanlagen und Gärten. In der Heilkunde werden alle teile des Löwenzahns verwendet. Die Wurzel und das Kraut sind besonders reich an Inhaltsstoffen.

Das Kraut enthält Bitterstoffe, Flavonoide, Aminosäuren, Mineralstoffe und Spurenelemente (Zink und Kupfer). Die Wurzel enthält zudem Kohlenhydrate (Inulin), Carotinoide, Vitamin C u. E, sowie einen Vitamin B-Komplex.

Löwenzahn wirkt galletreibend, entwässernd, nierenanregend, leicht abführend.

Anwendungsgebiete und Anwendungsform

Wissenschaftlich anerkannt ist die Verwendung von Löwenzahnwurzel und -kraut bei Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden, Förderung des Galleflußes. Evtl. kann auch der bildung von Gallesteinen entgegengewirkt werden.

Löwenzahn ist durch seine nieren-, und stoffwechselanregende Wirkung hervorragend für Frühjahrs-, und Herbstkuren geeignet. Löwenzahn wird in diesem Sinne auch bei Diabetes mellitus, Gicht und Rheuma eingesetzt.

Anwendungsformen:

Frischpflanzenpressaft, Tee, Tinktur.

Gegenanzeigen:

Liegt ein Gallenleiden oder Darmverschluß vor, so ist die Anwendung mit dem Arzt abzuklären.

Nebenwirkungen:

Ganz selten kommt es zu Kontaktallergien durch den Milchsaft. Sehr empfindliche Menschen reagieren mit saurem Aufstoßen.