Projekt Beschreibung

Malve (Malva sylvestris L. und Malva neglecta)

Geschichte

Bei Hildegard von Bingen heißt die Malve “Babbela” (Pappel): Kein Mensch soll sie roh essen, denn wenn er sie roh essen würde, wirkt sie wie ein Gift, weil sie schleimig ist und weil sie dickflüssige und giftige Säfte im Menschen erzeugen würde. Die griechischen Ärzte der Antike nutzten verschiedene Arten der Malve innerlich gegen Darm-, und Blasenbeschwerden, äußerlich bei Hautproblemen, Insektenstichen und Wunden, sowie in der Gynäkologie. In der Klosterheilkunde standen Magen und Darmbehandlungen mit der Malve im Vordergrund. In der klosterheilkunde galt die Pflanze als kühlend und befeuchtend.

Der alte deutsche Name der Malve war “Pappel” oder “Käsepappel”. Der Name hat nichts mit der Baumart zu tun, er bezieht sich auf die Früchte die die Form eines Käselaibs besitzen., und in früheren zeiten von Kindern als Brei (Papp) gegessen wurden.

Verwendete Pflanzenteile und Inhaltsstoffe

In der Heilkunde werden die rosa bis weiß blühende Wegmalve und die größere Wilde Malve verwendet.
Sie gehören zur Familie der Malvengewächse. Die Malve kann leicht mit dem Eibisch verwechselt werden der ähnliche inhaltsstoffe und Wirkungen aufweist. In der Heilkunde werden die blüten und Blätter der wilden Malve und die Blätter der Wegmalve verwendet. Die Schleimstoffe sind in der Heilwirkung entscheidend. Diese bilden einen schützenden Film auf den Schleimhäuten im Körper. Er hat eine beruhigende Wirkung und wirkt reizlindernd.

Die Malvenblüten besitzen 5-10% Schleimstoffe und Anthocyane, die eine antibakterielle Wirkung haben.

Anwendungsgebiete

Wissenschaftlich anerkannt ist die Anwendung von Malvenblättern und -blüten bei Schleimhautreizungen im Mund-, Rachenraum sowie bei trockenem Reizhusten.

In der Erfahrungsheilkunde wird die wilde Malve innerlich zur behandlung von Gastritis, Reizmagen sowie gegen leichten Durchfall eingesetzt.

Äußerlich wird die wilde Malve zur Wundbehandlung verwendet.

Anwendungsform:

Tee als Kaltauszug (2 EL. Malvenblätter it 1/4 Liter kaltem Wasser übergießen, 5-10 Stunden ziehen lassen. Vor dem Trinken kurz aufkochen, schluckweise trinken.