Projekt Beschreibung

Mariendistel (Silybum marianum L.)

Geschichte

Adam Lonitzer schreibt: Sie hält stehts Wasser auf den breiten Blättern am Stengel. Die Blätter sind scharf , stachelig, mit vielen weißen Flecklein besprengt. Die Pflanze trägt auf allen Ästlein stachelige, rosenrote Köpfe, ringsherum mit langen Dornen besetzt. Kraft und Wirkung: Wurzel und Same von diesen Disteln sind warm und trocken, haben etwas zusammenziehende Natur. Ein Wasser von den Blättern gebrannt, davon getrunken, legt das Seitenstechen, ist gut für alles Gift im Leib, gegen Pestilenz und anderes.

Plinius erwähnt ihre galletreibende Wirkung.

Den Namen Mariendistel erhielt die Pflanze aufgrund der milchweißen Streifen, die einer Legende nach von der Milch der heiligen Maria stammen: Beim Stillen des Jesuskindes sollen einige Milchtropfen auf die Blätter der Pflanze gefallen sein.

Hildegard von Bingen bezeichnet die Mariendistel als “Vehedistel” und empfahl sie bei Seitenstechen, womit früher meist Lungen-, oder Rippenfellentzündung gemeint war. Die Wurzel galt als entwässernd und milchfördernd.

Verwendete Pflanzenteile und Inhaltsstoffe

Die Mariendistel gehört zur Familie der Korbblütler. Sie wächst an warmen und trockenen Plätzen und kann bis zu 1,50m hoch werden.

Verwendete Pflanzenteile: In der Heilkunde werden die Früchte der Mariendistel verwendet.

Inhaltsstoffe: der wichtigste Wirkstoff ist das Silymarin – ein Flavonoidgemisch- dann wären noch die Bitterstoffe, ätherisches Öl und Vitamin E zu nennen.

Silymarin schützt die Leber vor Giften, indem es die Reparaturmechanismen in den Leberzellen und die Bildung von neuen Leberzellen aktiviert. Zusammen mit dem Vitamin E fängt es schädigende freie Radikale ab.

Anwendungsgebiete

Wissenschaftlich anerkannt ist die Anwendung von standartisierten Zubereitungen der Mariendistelfrüchte bei chronisch-, entzündlichen Lebererkrankungen (z.B. Hepatitis) und degenerativen Prozessen wie Leberzirrhose. Bei alkoholbedingten Leberschädigungen, normalisieren sich die Leberwerte schneller. Die Mariendistel lindert in jeder Zubereitungsform Verdauungsbeschwerden.

Selbst bei einer lebensgefährlichen Vergiftung durch den grünen Knollenblätterpilz kann der Extrakt aus Mariendistel als intravenöse Infusion die Lebergifte des Pilzes verdrängen und so den Zelltod verhindern.

Anwendungsformen:

Tee, Extakt