Projekt Beschreibung

Minze (Mentha arvensis L. und Mentha piperita L.)

Geschichte

Walahfrid Strabo sagte über die Minze: Wenn aber einer die Kräfte, Arten und Namen der Minze vollständig aus dem Gedächtnis nennen könnte, der müßte auch sagen können, wieviele Fische im Roten Meer schwimmen. Zu den Heilwirkungen heißt es: Eine nützliche Art soll die rauhe Stimme wieder zu klarem Klang zurückführen vermögen.

Die zahlreichen Arten der Minze sind tatsächlich kaum aufzuzählen. Sicher sei nur eines: die Echte Pfefferminze hat es im Mittelalter noch nicht gegeben. Sie wurde zum ersten Mal auf einem Feld in England im Jahr 1696 gefunden. Dioskurides enpfiehlt eine Minzart als wirksam gegen Blutspucken und Brechreiz.

Plinius fügt noch eine Reihe anderer Anwendungsbereiche hinzu: Durchfall und Gicht, Atemnot, Kopfgrind, Brüche, Verstauchungen. Auch in der Klosterheilkunde spielt die Minze eine wichtige Rolle. Es scheint kaum eine Krankheit gegeben zu haben bei der die Pflanze nicht hilfreich sein sollte. Die Anzahl der Anwendungen stieg im Laufe der Jahrhunderte stetig an. In den Quellen wird sie bei Zahnfleischproblemen empfohlen, aber auch bei verstopfter Leber und Milz, sowie bei verhärteten Brüsten beim Stillen.

Verwendete Pflanzenteile und Inhaltsstoffe

Die Minze-Arten gehören zur Familie der Lippenblütler. Die Ackerminze ist fast in ganz Europa verbreitet, die Echte Pfefferminze wächst ausschließlich in Kulturen.

In der Heilkunde werden von allen Minzearten, die Blätter bzw. das daraus gewonnene Öl verwendet. Das ätherische Öl der Ackerminze besteht zu 42% aus freien Alkoholen (vor allem Menthol) sowie Gerbstoffe und Flavonoide. Das ätherische Öl der Echten Pfefferminze hat einen noch höheren Gehalt an Menthol, es wirkt krampflösend, desinfizierend, durchblutungsfördernd.

Anwendungsgebiete

Wissenschaftlich ist die innerliche Anwendung der Ackerminze bei Magen-, Darmbeschwerden, Gallebeschwerden, bei Kattarhen der oberen Atemwege, sowie die äußerliche Anwendung bei Schmerzen. Nachgewiesen ist die Wirksamkeit der Echten Pfefferminze bei krampfartigen Beschwerden im oberen Verdauungstrakt und den gallewegen, bei Reizmagen, Erkältungskrankheiten, und Entzündungen der Mundschleimhaut. In der erfahrungsheilkunde wird die Pefferminze auch bei juckenden Hautkrankheiten angewendet.

Anwendungsformen:

Tee, ätherisches Öl, Tinktur.

Gegenanzeigen:

Bei Gallensteinleiden bitte die Anwendung mit dem Arzt abklären. Ätherisches Öl darf nicht auf verletzte Haut oder Schleimhaut aufgetragen werden. Bei Säuglingen darf es nicht im gesichtsbereich angewendet werden, kann unter Umständen den Kratschmer-Reflex auslösen (Erstickungsgefahr!).

Nebenwirkungen:

Bei empfindlichem Magen können Magenbeschwerden auftreten.