Projekt Beschreibung

Rosmarin (Rosmarinus officinalis)

Geschichte

Die “Leipziger Drogenkunde” hat ein großes Kapitel zum Rosmarin: und sie haben Kraft zu stärken durch ihren Wohlgeruch und lösen auf durch ihre Wärme, trocknen, reinigen und verzehren(…) Und haben die Kraft, die Schweißporen zu öffnen durch ihre Wärme. Gegen die Ohnmacht und die Herzschwäche gib die Blüten mit Wein.

Die Klosterheilkunde hat Rosmarin als Arzneipflanze entdeckt. Das “Lorscher Arzneibuch” nennt die Pflanze in einem Rezept gegen Erschöpfung und Schmerzen.

Das Kraut avancierte zu einer der beliebtesten Arzneipflanzen. Es entstanden viele kleine medizinische Traktate, die mit den Wunderkräften des Rosmarins fast alle Beschwerden heilen wollten: Er wurde als Stärkungs-, und Anregungsmittel gepriesen, galt aber auch bei Magenverstimmungen, Blähungen, Appetitlosigkeit, Leberleiden, Asthma und Rheuma als hilfreich.

Verwendete Pflanzenteile und Inhaltsstoffe

Der Rosmarin gehört zur Familie der Lippenblütler. Der immergrüne Strauch kann bis zu 1 Meter hoch werden. Er wächst an warmen, sonnigen Standorten. Das beste Rosmarinöl soll aus Südfrankreich kommen.

In der Heilkunde werden die nadelförmigen Blätter und das aus ihnen gewonnene Öl verwendet.

Die Blätter enthalten ätherisches Öl, Gerstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide, Triterpensäuren sowie Triterpenalkohole. Das Rosmarinöl besteht fast ausschließlich aus Terpenen, eine Hauptkomponente ist Campher (bis zu 25%). Die Blätter haben einen krampflösenden Effekt und eine schwache antibakterielle und virenhemmende Wirkung. Das Öl regt das zentrale Nervensystem an und hat eine durchblutungsfördernde Wirkung.

Anwendungsgebiete

Wissenschaftlich anerkannt ist die innere Anwendung der Rosmarinblätter und -Öl bei Verdauungsbeschwerden, krampfartigen Magen-, Darm-, Gallestörungen. Äußerlich wird es zur unterstützenden Behandlung rheumatischer Schmerzen und bei Kreislaufbeschwerden empfohlen.. Das Öl zur Förderung der Hautdurchblutung und zur unterstützenden Therapie von Zerrungen und Stauchungen genutzt.

In der Erfahrungsheilkunde wird Rosmarin bei Frauenleiden wie nervöse Wechseljahrbeschwerden, Ausfluß und Pilzbefall eingesetzt.

Anwendungsformen:

Tee, ätherisches Öl, Tinktur, als Badezusatz, in Salben und Cremes, zur Aromatherapie, Rosmarinwein.

Gegenanzeigen:

Rosmarinöl-, u. Wein sollten nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden. Auch von einer hochdosierten Daueranwendung ist abzuraten.